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Die Ortgeschichte von Tiedisch

Die Namen unserer Ortschaft:

1794 Rácztöttös, 1933 Herzegtöttös, 1950 Töttös, 1970 Töttös / Tiedisch

Es liegen keine authentischen Belege der Daten bezüglich der Urgeschichte von Tiedisch vor; historischen Forschungen nach ist es aber bewiesen, dass das nahegelegene Nyárád bereits im Mittelalter existierte.

Unser Dorf hieß einst Rácz-Töttös. Der eine Teil des Namens der Siedlung geht auf die einstige Grundbesitzerfamilie Becsey, und zwar auf deren Zweig namens Töttös zurück.

Imre Becsey, ein getreuer Anhänger von König Karl I., einer der derzeit reichsten Adeligen des Burgkomitats Baranya erhielt als Anerkennung seiner Treue – über zahlreiche Auszeichnungen hinaus – auch eine königliche Grundbesitzgabe. Unser Dorf und dessen Umgebung geriet Mitte des 14. Jahrhunderts in den Besitz von einem seiner Söhne, nämlich István Becsey-Töttös.

Während der Türkenherrschaft war Tiedisch – anderen umliegenden Dörfern ähnlich – entvölkert und hatte lediglich eine Familie, die Ilaki hieß. Ab 1703 gehörte die Siedlung dem Batthyány-Gut an und diente 1715 als Wohnort von 29 Leibeigenenfamilien.

1724 ist ein wichtiges Datum in der Geschichte von Tiedisch, denn ab diesem Jahr sind alle Meilensteine bekannt und können alle Angaben als authentisch betrachtet werden. Im Jahre 1747 hat man aus dem nahegelegenen Bolly (heute Bohl) serbische Familien nach Tiedisch umgesiedelt. Fast ein halbes Jahrhundert hinduch lebte nur diese Nationalität hier. 1796 erbauten sie ihre Kirche; das Dorf hatte einen Popen, einen Lehrer und einen Kantor. Die Dorfschenke war berühmt, denn jährlich wurden bis 250-360 Hektoliter Wein verkauft.

Im Jahre 1806 kam es zu einem Wendepunkt in der Geschichte des Dorfes: es trafen die ersten deutschen Siedler ein. Alle kamen freiwillig und nicht im Rahmen einer organisierten Ansiedlung. Die Zahl dieser Nationalität stieg von Jahr zu Jahr. Es waren vor allem Zinsbauern, die in den verlassenen Höfen der permanent schwindenden serbischen Gemeinschaft zu wirtschaften begannen.

Zwar veränderten sich die Proportionen dieser beiden Volksgruppen während der Jahrhunderte ständig, und obwohl ihre Kulturen ganz unterschiedlich waren, lebten sie friedlich und freundschaftlich zusammen, sie sprachen sogar die Sprachen voneinander. Der Richter des Dorfes kam mal aus den Reihen der Katholiken, mal aus den der Orthodoxen. Sie konnten sich sogar in der jeweils anderen Sprache verständigen.

Die Siedlung begann allmählich aufzublühen. Die Deutschen begannen 1807 Wein anzubauen; etwas später ließ der Lehnherr die Dorfgrenze und die Wege vermessen; 1853 wurden die ersten Weiden ausgewiesen; 1857 baute man den Bahnhof der Nachbarortschaft Bohl. Letzteres war hinsichtlich des Wirtschaftswachstums von besonderer Bedeutung. 1870 erbaute auch die katholische Gemeinde ihre eigene Kirche – und zwar mit der Hilfe der Serben –, und 17 Jahre später wurde auch das dazugehörende Pfarrhaus errichtet. 1884 fand eine Flurbereinigung statt, die Zusammenlegungen und Umlegungen in der Gemarkung wurden schriftlich festgehalten. Der Amtssitz des Kreisnotars lag in den Gemeinden Borjád und Pócsa. Das Gebiet gehörte in jener Zeit – vom 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts – Nándor Montenouvo, einem einflussreichen Herzog.

Hinsichtlich der Geschichte der Nationalitäten erfolgte im 20. Jahrhundert eine bedeutende Wende: Die serbischen Familien verließen 1926 Tiedisch und übersiedelten nach Jugoslawien. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Landesgrenzen verschoben, und im Sinne der Losung „alle Völker sollen in ihrer eigenen Heimat leben“ wurden 1946-1947 viele deutsche Familien aus Ungarn – so auch aus Tiedisch – vertrieben. In ihre Häuser zogen Ungarn aus der heutigen Slowakei ein. Die Einwohnerzahl des Dorfes ging deutlich zurück.

Heute leben wieder etliche Deutsche im Ort und im friedlichen Miteinander ist Tiedisch wieder ein schöner Ort, in dem es sich gut leben lässt. In der Gemeinde wohnen zurzeit 583 Personen.

Gemeindeverwaltung Tiedisch Hunyadi Str. 6., 7755 Tiedisch Tel.: +36 69 376-101 Fax: +36 69 376-142 E-Mail: igazgatas.tottos@gmail.com

Deutsche Selbstverwaltung Tiedisch Hunyadi Str. 6., 7755 Tiedisch Tel.: +36 69 376-101 Fax: +36 69 376-142 E-Mail: d-s-tiedisch@posteo.hu